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Neuapostolische Kirche Kritik: die Wiederkunft Christi  – Neuapostolischer Prämillenarismus, der Antichrist

Neuapostolische Kirche Kritik
Der Prämillenarismus – Der Antichrist

6. Der Antichrist

Wenn die Gemeinde von der Erde entrückt wurde, kommt der Antichrist (entsprechend des prämillenaristischen Denkens) und setzt sich in den Tempel. Paulus schreibt, dass bevor der Tag des Herrn käme, ein allgemeiner Abfall geschehen würde und „der Mensch der Sünde geoffenbart werde, der Sohn des Verderbens, der sich widersetzt und sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt als ein Gott und sich selbst für Gott ausgibt.“(2. Thess 2, 3-4).

Der Antichrist wird auch auf „den Gräuel der Verwüstung“ bezogen, der am heiligen Platz (der Tempel) stehen wird. Der Antichrist wird manchmal auch in Offenbarung 13 als das zweite Tier beschrieben (definiert als der „Falsche Prophet“ in Offenbarung 19, 20), dessen Zahl 666 die Zahl eines Menschen ist.

Viele Prämillenaristen sehen im Antichristen einen Menschen, der wieder ins Leben zurückkommt (Offenbarung 13, 3) und sich in den Tempel setzt.

Andere, wie J. Dwight Pentecost, sehen sich durch die Schrift dazu gezwungen zu sagen, dass „Antichrist“ sich eher auf ein System oder eine Philosophie bezieht, als auf ein spezielles Individuum. Er erklärt: „Das Wort Antichrist kommt nur in dem Brief des Johannes vor. … Die Untersuchung dieser Literaturhinweise wird offenbaren, dass Johannes grundsätzlich beunruhigt war über eine vorhandene Irrlehre – Die Ablehnung der Person Christi. Die Betonung liegt nicht auf der zukünftigen Erscheinung eines Individuums, sondern eher auf dem gegenwärtigen Auftreten falscher Lehren“ (Pentecost, Things to Come, S.337). Er schließt seine Argumentation mit der Feststellung ab, dass Satan sowie das erste und zweite Tier aus Offenbarung 13 „gemeinsam als Einheit, die Gesetzlosigkeit auf einen Höhepunkt bringen“, d. h. die drei arbeiten als Einheit an der Bildung einer antichristlichen Philosophie (ebenda, S. 339).

7. Die große Drangsal

Nach der prämillenaristischen Chronologie stürzt die Erde in die „große Drangsal“ (Matth. 24:21), wenn der Antichrist nach der Entrückung der Gemeinde den Tempel Gottes kontrolliert. „Diese Periode ist vor allem die Zeit in der Gott seinen Zorn und sein Gericht über die Erde kommen lässt. Dies ist nicht der Zorn der Menschen, nicht der Satans, mit der Ausnahme, dass Gott diese Vermittler als Kanäle zur Ausführung seines Willen nutzen könnte; es ist Gottes Gericht. Dieser Zeitabschnitt unterscheidet sich von allen vorangegangenen Drangsalen, nicht nur in der Intensität, sondern auch in der Art der Drangsal, weil sie von Gott selbst kommt“ (Pentecost, Things to Come, S.236, 237).

Die Drangsal dauert sieben Jahre. Dies berechnet sich aus in Daniel 9, 24-27 gegeben Prophezeiungen. Aus prämillenaristischer Sicht beziehen sich alle alttestamentlichen Vorhersagen auf die irdische Nation Israel genetischer Abstammung und es gibt im Alten Testament keine Prophetien betreffend der Gemeinde, weil die Gemeinde das „geheime Zeitalter“ darstellt. Daniel 9:24-27 spricht von 70 Jahrwochen (wörtlich 70 „Sieben“). 69 dieser Einheiten von jeweils sieben wurden in der Vorbereitung des Kommens des Messias, des Fürsten (Jesus Christus) erfüllt. Bevor sich die 70. Jahrwoche erfüllt gibt es eine Lücke, die durch das Zeitalter der Gemeinde verursacht wurde. Aber wenn die Gemeinde entrückt worden sein wird, ist das geheime Zeitalter vorbei und Gott setzt seinen Plan mit Israel fort. Mit dieser Fortsetzung beginnt die 70. Jahrwoche; deshalb beendet Gott die große Drangsal sieben Jahre nach der Entrückung durch die Errichtung seines Reiches für Israel mit der Wiederkunft Jesu ab.

Das neutestamentliche Buch der Offenbarung passt wie folgt in das prämillenaristische Schema: Offenbarung Kapitel 1 bildet den Ort für die Botschaft von Jesus. Offenbarung 2 und 3 beschreiben sieben Gemeinde-„Zeitalter“ beginnend mit dem „Ephesus-Zeitalter“ und gipfelt in dem „Laodizea-Zeitalter“, das Zeitalter der „lauwarmen Gemeinde“. Offenbarung Kapitel 4 bis 18 handelt von den Ereignissen während der „großen Drangsal“, endend mit der Wiederkunft Christi in Offenbarung 19.

Prämillenaristen sind untereinander ziemlich zerstritten. Da gibt es jene, die das Geschehen der Entrückung der Gemeinde im Anschluss an die Drangsal sehen (Posttribulationisten); es gibt jene, die das Geschehen der Entrückung an der dreieinhalb Jahre Marke der Drangsalszeit sehen (Mittribulationisten) und diejenigen, die die Entrückung vor der Drangsalszeit einordnen (Prätribulationisten). Es scheint so, als würde die strikte Einhaltung der Bedingung der wörtlichen Auslegung, wie sie die Prämillenaristen definieren, die „Rechtgläubigen“ zur prätribulationistischen Auffassung drängen. Die prämillenaristische Interpretation der Offenbarung hängt von den individuellen Ansichten über die Entrückung bezüglich ihrer Beziehung zur Drangsal ab.

Während der Drangsal wird der Prophet Elia kommen und die Nation Israel auf die Wiederkunft Christi vorbereiten. „Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des Herrn kommt“ (Mal. 3, 23). „Wie Johannes der Täufer predigte …, um Israel auf das erste Kommen vorzubereiten, wird Elia predigen, um Israel auf die zweite Ankunft vorzubereiten“(Pentecost, Things to Come, S. 237).

Infolge der Verkündigung der guten Nachricht über das bevorstehende Friedensreich durch Elia (nebst der 144.000 versiegelten Israeliten), kommt es zur Massenbekehrung der israelischen Nation hin zu Christus. „Denn ich will nicht, meine Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt bleibt, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Israel ist zum Teil Verstockung widerfahren, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist; und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: »Aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden, und das ist mein Bund mit Ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde«.“ (Röm. 11, 25-27). Die „Zeiten der Heiden“ (Luk. 21, 24) wird erfüllt sein bei der Wiederkunft des Herrn, und dies wird den Zeitpunkt markieren ab dem Israel in den Augen Gottes wieder als Nation angenommen sein wird.

8. Die Wiederkunft des Herrn

Mit Abschluss der sieben Jahre andauernden Trübsalszeit (entsprechend der prämillenaristischen Lehre) kehrt Jesus wie in Offenbarung 19 beschrieben zurück. Wenn Er zurückkehrt, bringt er die sieben Jahre zuvor mit Ihm entrückten Heiligen mit sich; und Er tritt zu seiner 1000-jährigen Herrschaft auf der Erde an.

Wenn Christus wiederkehrt, werden die Heiligen wieder auferstehen, die während der großen Trübsal ihr Leben verloren (Offenbarung 20, 4, 5). Das ist die erste Auferstehung. (Außerdem werden zu diesem Zeitpunkt auch alle Heiligen des Alten Testaments auferstehen) „Glückselig und heilig ist, wer Anteil hat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm regieren 1000 Jahre.“ (Off. 20, 6).

Mit der Wiederkunft Christi wird Satan 1000 Jahre gebunden (Offenbarung 20:1-3), dies ebnet einer friedvollen tausendjährigen Herrschaft Christi den Weg.

9. Die Tausend Jahre

Bei der Wiederauferstehung der Heiligen aus der Drangsalszeit und der Wiederauferstehung der Heiligen des Alten Testaments bei der zweiten Wiederkunft Christi, beginnt die 1000-jährige Herrschaft Jesu. Im prämillenaristischen Denksystem ist dies die Erfüllung vieler Prophezeiungen des Alten Testaments (solche wie der Löwe liegt bei dem Lamm, etc.) und der krönende Abschluss des Konzeptes der Zeitalter. Das Folgende sind die Merkmale dieses Reichs:


Dies ist das ursprüngliche den Juden durch Johannes den Täufer und durch Jesus offenbarte Reich (Matthäus 3:2; 4:17). Doch (entsprechend dem Denken der Prämillenaristen) als die Juden den Messias verwarfen, wurde das Angebot des Reichs zurückgenommen und das geheime Zeitalter der Gemeinde eingefügt, bis die Juden vorbereitet werden können, um den Messias zu akzeptieren (Pentecost, Things to Come, S. 463-466).

Weil der Satan für 1000 Jahre gebunden ist, zeichnet sich die Herrschaft Christi durch Friede, Heiligkeit und Gerechtigkeit aus.

Obwohl Jesus über die Erde herrscht, regiert David als König über Palästina (Pentecost, Things to Come, S. 500).

Der neue Bund durch Jeremia prophezeit (Jer. 31:31), wird nun wirksam.

Viele Aspekte der alttestamentlichen Art der Anbetung werden wieder eingeführt, einschließlich der Tieropfer im Tempel. Mit Ausnahme des Hohenpriesters wird die Priesterschaft der Söhne des Zadok wieder hergestellt. (Hesekiel 40,46).

Auferstandene Heilige und solche, die die große Drangsal überlebten sowie während des Millenniums geborene Babys leben alle gleichzeitig. Jerusalem wird von den Auferstandenen bewohnt.

10. Das Loslassen Satans

Am Ende der tausend Jahre wird Satan für eine kurze Zeit losgelassen (Offenbarung 20:3-7). Wenn er losgelassen wird, leitet er die Welt in einen Aufstand gegen die Theokratie Christi. Dies ist die abschließende Prüfung für solche, die im Friedensreich ohne Möglichkeit zur Verführung gelebt haben werden. Pentecost schreibt: „Derweil gingen jene, die errettet wurden ins Millennium ein, sie waren nicht vollkommen. Die Ihnen während des Millenniums geborenen Nachkommen wurden mit derselben gefallenen sündigen Natur geboren wie ihre Eltern, sie benötigten konsequenterweise die Wiedergeburt … viele, deren Herz nicht erneuert worden war, fügten sich dem Gesetz des Königs wie vorgeschrieben. Es muss eine Prüfung geben, um die wahre Herzenseinstellung des Einzelnen in diesem Zeitalter zu ermitteln“ (Pentecost, Things to Come, S. 549).

„Und sie zogen herauf auf die Fläche des Landes und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie. Und der Teufel, der sie verführt hatte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo das Tier ist und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Offenbarung 20, 9-10).

11. Das große weiße Throngericht

Infolge der Zerschlagung des Aufstandes am Ende des Friedensreichs wird das große weiße Throngericht, wie es in der Offenbarung 20 beschrieben ist, stattfinden: „Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde kein Platz für sie gefunden. Und ich sah die Toten, Kleine und Große, vor Gott stehen, und es wurden Bücher geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, das ist das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet gemäß ihren Werken, entsprechend dem, was in den Büchern geschrieben stand. Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in Ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod. Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen.“ (Off. 20, 11-15).

Aus prämillenaristischer Sicht werden alle Verlorenen auferstehen um, vor dem Thron zu stehen. Keiner der Erretteten, die 1000 Jahre vorher auferstanden sind, muss vor Gericht erscheinen. Kein Name eines Verlorenen wird man im Buch des Lebens als eingetragen finden und die Verlorenen werden in den Feuersee geworfen.

Wenn die Verlorenen gerichtet worden sind, wird ein neuer Himmel und eine neue Erde als Heimat für die Erretteten geschaffen, wie es in Offenbarung 21, 1 bis 22, 7 beschrieben ist.

Im nächsten Abschnitt werfen wir einen zweiten Blick in die Heilige Schrift und betrachten den Prämillenarismus unter Berücksichtigung der Prinzipien zur Schriftauslegung

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Der prämillenaristische dispensationalistische  Zeitrahmen

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