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Neuapostolische Kirche Kritik: Das Sakrament der Taufe – Was unterscheidet die Säuglingstaufe der NAK von den Taufen anderer Kirchen?

Neuapostolische Kirche Kritik
Das neuapostolische Sakrament der Taufe

Säuglingstaufe

Ist es richtig, bereits Säuglinge und Kleinkinder zu taufen? Hat diese Praxis in der Heiligen Schrift Rückhalt? Wurde auch zu neutestamentlicher Zeit die Taufe an Unmündigen vollzogen? Diesen Fragen wollen wir nun nachgehen.

Notwendigkeit der Säuglingstaufe

Wie wir bereits weiter oben gesehen haben, gibt es keine Erbsünde im Sinne einer angeborenen Schuld. Gibt es in diesem Sinne keine Erbsünde, kann und braucht man diese nicht „abwaschen“! Was ist aber mit den Kindern, wenn sie sterben, bevor sie das rettende Evangelium angenommen haben? Gehen sie dann verloren? Jesus sagte: „Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes.“ – Lk. 18, 16.

Jesus sagt: „…denn solchen (den Kindern) gehört das Reich Gottes“! Den Kindern gehört das Reich Gottes! Sie sind also errettet, sie haben vor Gott einen ganz besonderen Status. Dies geht auch aus einer Begebenheit im Matthäusevangelium hervor: „Jesus rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ – Mt. 18, 2-3. „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ ! Dies kann er nur sagen, weil den Kindern das Himmelreich bereitet ist, weil sie noch so sind, wie Kinder sind: „Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich.“ – Mt. 18, 4.

Kann ein Säugling sündigen?

Solange Kinder sich ihrer selbst noch nicht bewusst sind und von Erwachsenen noch nicht durch menschliche Ansichten, Lehren und Philosophien verdorben wurden, sind sie dankbar empfangend, kindlich glaubend, vertrauend und demütig. Wer könnte einem Neugeborenen, der ganz von seiner Mutter abhängig ist, irgend eine Schuld zusprechen?

Jesus taufte die Kinder nicht!

Was hat Jesus mit den Kindern gemacht, hat er sie selbst getauft oder von seinen Jüngern taufen lassen? Nein, er hat sie „nur“ gesegnet: „Da wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er die Hände auf sie legte und betete. Die Jünger aber fuhren sie an. Aber Jesus sprach: Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Himmelreich und er legte die Hände auf sie und zog von dort weiter.“ – Mt. 10, 13-15.

Voraussetzungen der Säuglingstaufe

Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit eine Taufe vollzogen werden kann? Aus vielen Textstellen geht eindeutig hervor, was der Taufe vorausgehen muss: „Darum geht hin und machet zu Jüngern alle Völker: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ – Mt. 28, 19. „Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und lasse sich ein jeglicher taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“ – Apg. 2, 38. „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig (errettet) werden“ – Mk. 16, 16. „Als sie aber den Predigten des Philippus von dem Reich Gottes und von dem Namen Jesu Christi glaubten, ließen sich taufen, Männer und Frauen.“ – Apg. 8,12. „So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.“ – Röm. 10, 17.

Säuglinge und Kleinkinder können das nicht leisten

Voraussetzung für die Taufe ist der Glaube, Umkehr und Buße! Der Glaube kommt aus der Predigt, die Predigt aus dem Worte Gottes (Bibel)! Dies setzt das Hören und Verstehen der Predigt voraus. Dies können Säuglinge und Kleinkinder nicht „leisten“! Kinder bis zu einer gewissen Entwicklungsstufe können keine verbindliche Glaubensentscheidung treffen. Darum kann eine Taufe an ihnen nicht vollzogen werden. Dass die Predigt, das Hören des Wortes Gottes und der Glaube der Taufe vorausgeht, geht auch aus den sogenannten biblischen Haustaufen hervor: „Und er führte sie heraus und sprach: Liebe Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde? Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig! Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren.“ – Apg. 16, 30-32

Wir finden weitere Textstellen hier in der heiligen Schrift: (Kornelius und sein Haus, Apg. 10, 44; Lydia und ihr Haus Apg. 16; Krispus und sein Haus Apg. 18)

Haustaufen als Beleg für Säuglingstaufen

Die Annahme, dass bei diesen „Haustaufen“ auch Säuglinge und Kinder getauft wurden, ist reine Spekulation und kommt wohl eher aus dem Wunsch, dass es so sein sollte, weil man es selbst so macht, denn es ist nicht biblisch zu belegen. Da im Neuen Testament die Kinder- und Säuglingstaufe weder Erwähnung findet noch diskutiert wird, können wir davon ausgehen, dass diese Sache für die Brüder und Schwestern des 1. Jahrhunderts völlig klar war! Im Übrigen finden auch die notwendigen theologischen Folgen einer Kinder- und Säuglingstaufe in der Heiligen Schrift keine Erwähnung: Taufpaten, Konfirmation, Firmung, usw. Dies ist ebenfalls ein Hinweis darauf, dass man Kleinkinder und Säuglinge nicht getauft hat.

Mündige Mitglieder

Im Sprachgebrauch des Alten und neuen Testaments bedeutet „das Haus“ nur mündige Mitglieder dieses Haushalts. Dies geht aus der Tatsache hervor, dass wenn auch Kinder und Frauen angesprochen werden, diese extra genannt werden: „Denn dazu habe ich ihn auserkoren, dass er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm, dass sie des Herrn Wege halten und tun, was recht und gut ist, auf dass der Herr auf Abraham kommen lasse, was er ihm verheißen hat.“ – 1. Mo. 18, 19.

Weitere Belege zu dieser Tatsche siehe: 1. Mos. 50, 7-8; 1. Tim 3, 12

Überdies wird das Haus angesprochen, wobei Kinder nicht gemeint sein können: „Als aber die Tage der Trauer um ihn vorüber waren, redete Joseph mit dem Hause des Pharao und sprach: Habe ich Gnade gefunden in euren Pharaos Ohren und sprechet“ – 1. Mos. 50, 4.

Weitere Stellen: Apg. 10, 1; 1. Kor. 16, 15; Apg. 16, 34.

Willkürliche Künsteleien

Eine Säuglings- und Kindertaufe ist aus der Heiligen Schrift nicht nachweis- und ableitbar. Offensichtlich sind sich dieser Tatsache auch die modernen Theologen bewusst: „Dass im NT sich keine Spur von Kindertaufe findet, darf wohl für die wissenschaftliche Exegese als festgestellt gelten; alle Versuche, dieselbe aus den Einsetzungsworten oder aus Stellen, wie 1. Kor. 1, 16 zu deduzieren, sind darum als willkürliche Künsteleien auszugeben, ja durch 1. Kor. 7,14 ist jede derartige Folgerung geradezu ausgeschlossen, sonst würde der Apostel die Heiligung der Kinder aus der an ihnen vollzogenen Taufe und nicht mit der Gemeinschaft ihrer gläubigen Eltern begründet haben; nur unter der Voraussetzung, dass die Kindertaufe noch nicht bestand, hat die apostolische Beweisführung einen bindenden Schluss“ – Herzogs Realenzyklopädie, Nachschlagewerk für die protestantische Theologie, 1. Auflage, zitiert über "Die Biblische Taufe", Roland Odenwald.

Trinitarische Formel (rite)

Im Taufbefehl Jesu heißt es: „Geht hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ – Matth. 28, 19. Aus diesem Vers hat sich in fast allen Kirchen die Sitte abgeleitet, bei der Taufe die Worte „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ zu sprechen und den Namen des Täuflings auszusprechen, genauer gesagt dem Täufling zuzuordnen! Ist das richtig und gemäß der Heiligen Schrift?

Gemäß Jesus sollen wir im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen! Welches ist denn der Name des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes? In Joh. 17, 11 betet Jesus (der Sohn) zum Vater: „Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast“ In deinem Namen, den du mir gegeben hast! Der Name des Sohnes ist also der Name des Vaters! Und wie tauften die Apostel des Neuen Testaments? Ausschließlich im Namen des Herrn Jesus Christus.

Es gibt keine Bibelstelle, in der die Apostel mit den Worten „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ tauften, sondern immer im Namen Jesus Christus (JESHUA MASCHIACH). Bei der Verwendung der Taufformel „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ wird kein Name genannt, sondern tatsächlich nur ein Teil des Taufbefehls wiederholt. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind keine Namen, sondern kennzeichnen die Beziehung, genauer gesagt den Status oder die Eigenschaft einer Person.

Besprengen oder Eintauchen

Für eine Gemeinschaft, die von sich behauptet, ein Abbild der urchristlichen, biblischen Gemeinde zu sein, sollte es selbstverständlich sein, die Segenshandlungen in biblischer Weise durchzuführen. Wurde zu neutestamentlicher Zeit durch das Benetzen der Stirn oder durch Untertauchen getauft? Dieser Frage wollen wir aus verschiedenen Blickwinkeln auf den Grund gehen.

Etymologie

Das Wort „taufen“ des Neuen Testaments „baptizein“ bedeutet ein- oder untertauchen. In diesem Sinne wird es im Griechisch des Neuen Testaments verwendet. Alle wesentlichen Wörterbücher (z.B. Biblisch-theologisches Wörterbuch von H.D. Cremer, Lexikon Graeco-Latinum von Grimm, Wörterbuch zum NT von Bauer/Aland usw.) übersetzen und beschreiben „baptizein“ im Sinne von Eintauchen oder untertauchen.

Archäologie

Es wurden sogenannte Baptisterien aus den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt gefunden, aus deren Beschaffenheit man schließen kann, dass ein vollständiges Untertauchen während der Taufe erfolgte. Diese Baptisterien enthalten große Taufbecken mit hinabführenden Stufen. Sehr bekannt ist das Baptisterium des Laterns in Rom. In Fonte zu Ravena existiert eine solche Taufkapelle noch aus dem 5. Jahrhundert mit einem Becken aus Marmor. In Qumran führten die Essener (eine jüdische Sekte) ihre rituellen Waschungen durch Untertauchen (hebräisch Tabal) schon ca. 100 Jahre vor Christi Geburt in entsprechenden Becken durch. Diese Becken kann man noch heute in der Nähe des Toten Meeres besichtigen.

Jüdische Tradition

Nicht erst seit der Bußtaufe des Johannes ist die Eintauchung bekannt. Auch zur Zeit des Alten Testaments wurde im Judentum eine rituelle Waschung und die Proselytentaufe praktiziert. Die Essener (siehe oben) kannten eine rituelle Waschung (Lustration) durch Untertauchen. Wo immer von rituellen Bädern in Bezug auf jüdische Verhaltensweisen gesprochen wird (z.B. im Talmud; Justin, der Märtyrer; Epitet usw.) ist ein Untertauchen oder Eintauchen gemeint. „Von den Juden in Afrika sagt Tertullian, dass sie täglich baden, weil sie täglich verunreinigt werden. … Die aus dem Judentum hervorgegangenen Sekten, wie die Morgentäufer u.a. haben ebenfalls das Untertauchen bei ihren vielen rituellen Waschungen ausgeübt“ – Die Biblische Taufe, Roland Odenwald. Die rituelle Waschung durch Untertauchen muss den Juden zur Zeit Jesus bereits bekannt gewesen sein. Sonst ließe sich nicht erklären, warum selbst Pharisäer und Sadduzäer, die schriftkundig (AT) waren, zur Taufe des Johannes strömten: „…und es wurden von ihm (Johannes) getauft im Jordan, die ihre Sünden bekannten. Als er aber viele von den Pharisäern und Sadduzäern zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Schlangenbrut, wer hat euch unterwiesen, dem zukünftigen Zorn zu entfliehen?“ – Mt. 3, 6-7.

Die Kirchenväter

Offensichtlich kannten die „Kirchenväter“ zunächst nur das Untertauchen als Taufhandlung. Erst später gibt es Hinweise darauf, dass das vollständige Untertauchen durch ein Begießen und Besprengen abgelöst werden sollte. In der Didache (Lehre der Apostel – Frühchristliche Schrift) findet sich eine Erlaubnis des Begießens nur für den Fall, dass eine Eintauchung nicht vollzogen werden kann. Ansonsten soll lebendiges (fließendes) Wasser verwendet werden.

Theologische Wissenschaft

Die wissenschaftliche Theologie ist sich überwiegend einig über die Frage, wie in der biblischen Gemeinde getauft wurde. Noch bis ins 12. Jahrhundert hinein galt auch in der römisch-katholischen Kirche das Untertauchen als die übliche Taufform. So schreibt beispielsweise Prof. Hagenbach in seiner „Kirchengeschichte der ersten sechs Jahrhunderte“ (4. Aufl., S. 291) : „Dass die Taufe anfänglich im Freien vollzogen wurde, in Flüssen und Teichen, und zwar durch Untertauchen, ist aus der Geschichte des NT bekannt.

Später errichtete man große Taufbecken und Taufkapellen (Baptisterien). Indem der zu Taufende mehrere Stufen in den Wasserbehälter hinunterstieg und dann mit dem ganzen Leibe unter das Wasser getaucht wurde, trat das Bild des ‚Begrabenwerdens in den Tod CHRISTI‘ und des ‚Wiederauferstehens aus dem Grabe‘ mit aller Macht vor die Seele, was bei der späteren Besprengung nur allzu sehr zurücktrat. Die Besprengung wurde anfänglich nur bei Kranken angewendet, die sich auf dem Totenbett noch taufen ließen und bei denen die Taufe durch Untertauchen nicht mehr ausführbar war.“ – Zitiert über „Die Biblische Taufe“, Roland Odenwald.

Biblische Hinweise

Man taufte da, wo viel Wasser vorhanden war, welches ein vollständiges Untertauchen nahelegt: "Aber auch Johannes taufte in Enon, nahe bei Salim, weil viel Wasser dort war. Und sie kamen dahin und ließen sich taufen." – Joh. 3, 23.

Der Täufling und der Täufer steigen ganz ins Wasser: „Und da Jesus getauft war, stieg er alsbald aus dem Wasser; und siehe, da tat sich der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube kommen.“ – Mt. 3, 16. „Und er hieß den Wagen anhalten, und sie stiegen beide in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser heraufgestiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; denn er zog fröhlich seines Weges.“ – Apg. 8, 38-39.

Im nächsten Abschnitt beschäftigen wir uns mit der wahren Bedeutung der Taufe

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