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Neuapostolische Kirche Kritik: Was unterscheidet das Sakrament der Säüglingstaufe Taufe der Neuapostolischen Kirche von der Taufe anderer Kirchen?

Neuapostolische Kirche Kritik
Das neuapostolische Sakrament der Taufe

Die Bedeutung der Taufe

Nur beim Untertauchen oder Eintauchen kommt die Bedeutung der Taufe symbolisch zum Ausdruck. Bei einem Benetzen, genauer gesagt Besprengen der Stirn findet eine Beschreibung des Geschehens nicht statt. Paulus beschreibt uns die Symbolik im Brief an die Römer im Kapitel 6, Vers 3f. folgendermaßen: „Oder wisset ihr nicht, dass wir alle, die wir auf Jesus Christus getauft sind, auf seinen Tod getauft sind? Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod, auf dass, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.“ – Röm. 6, 3-4. Und im Brief an die Kolosser schreibt Paulus: „…, indem ihr mit ihm begraben seid in der Taufe, in welchem ihr auch mit auferstanden seid durch den Glauben an die Kraftwirkung Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat.“ – Kol. 2, 12.

Verzichtet man auf die Symbolik der Ein- oder Untertauchung, verzichtet man auch auf die Verkündigung dessen, was Taufe ist. So möchte ich diesen Abschnitt mit dem Gedanken von Roland Odenwald beschließen, der sehr passend in seiner Schrift „Die biblische Taufe“ zu bedenken gibt: „Bei der Kindertaufe ist durch einige Tropfen Wasser kein Begräbnis vollzogen. Man beerdigt nicht einen Toten, indem man ihm einige Sandkörner auf die Stirn legt. Niemand hat das Recht, die tiefe Bedeutung der Taufe zu verwischen, ebenso wenig wie einer befugt ist, die tiefe Bedeutung des Herrenmahles in der Weise zu zerstören, dass er etwa anstatt roten Weines, der das Blut Jesu darstellt, Kaffee oder Milch nehmen darf.“

Die biblische Taufe

Um ein Bild von der biblischen, schriftgemäßen Taufe zu zeichnen, möchte ich meinen eigenen Weg beschreiben, den ich bzgl. der Taufe gegangen bin. Man könnte dies auch als Erkenntnisweg bezeichnen, den mich der Herr hat beschreiten lassen. Im Dunstkreis christlicher Bewegungen herrschen viele unterschiedliche Auffassungen über das, was Taufe sein soll, wo getauft und wie getauft werden sollte:

Wie sollte getauft werden?

Es herrschen viele Vorstellungen darüber wie eine Taufe zu geschehen hat. Manche praktizieren ein vollständiges Untertauchen mit dem Gesicht nach vorn, andere aber mit dem Gesicht nach oben. Bei Kindern und Säuglingen werden diese oft auf der Stirn mit geweihtem Wasserbenetzt oder andere übergießen den Täufling. Meistens werden die Worte gesprochen „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ oder wäre „Im Namen Jesus Christi“ oder „im Namen Jehovas“ richtig? Es gibt auch Denominationen, die glauben, es wäre egal wie getauft wird, Hauptsache es wird getauft!

Wo sollte getauft werden?

Ähnlich verhält es sich mit der Frage, wo getauft werden sollte. Die am meisten verbreitete Variante ist wohl die des Taufbeckens in einem Gemeindehaus. Andere jedoch taufen in der Badewanne zu Hause. Wieder andere taufen ausschließlich in einem fließenden oder stehendem Gewässer. Einige exklusive Gruppen meinen, dass nur die Taufe im Jordan Gültigkeit hat, wieder anderen ist völlig egal wo getauft wird.

Wann sollte getauft werden?:

Sofort nach der Geburt (Säuglinge) oder nach einer biblischen Unterweisung (Kinder/Jugendliche) oder nach dem Gläubigwerden (Kinder/Jugendliche/Erwachsene) oder erst am Lebensende („Taufaufschub“, Kaiser Konstantin) oder etwa überhaupt nicht?

Was bewirkt die Taufe?

– Abwaschen der Erbsünde oder/und
Sündenvergebung oder/und
– Empfang des Heiligen Geistes oder/und
– Aufnahme in die Ortsgemeinde oder/und
– generelle Errettung oder/und
– Aufnahme in die Gemeinde Jesu in den Leib Christi oder/und
– sich in den Herrschaftsbereich Jesu übergeben oder
– nichts in Bezug auf Errettung, sie ist nur ein symbolischer Akt

Diese Aufzählung ist nicht vollständig und soll nur verdeutlichen, welche Verwirrung auf diesem Gebiet herrscht. Wie konnte es zu solch unterschiedlichsten Auffassungen kommen? Weil wir Menschen uns von der Bibel fremden Lehren und Philosophien haben beeinflussen lassen, weil uns die Traditionen wichtiger sind als die klaren Aussagen der Heiligen Schrift, weil wir es uns gemütlich machen und nicht selbst prüfen, ob es sich so verhält, wie es uns gepredigt wird. Prüfen hieße doch ggf. Korrektur und Korrektur hieße Veränderung und Veränderungen bringen oft Probleme mit sich. Wer will schon gerne Probleme haben?

Neuapostolische Tauferkenntnis

Für viele Gläubige insbesondere in den großen Kirchen ist die Abwaschung der Erbsünde richtige Bedeutung und Wirkung der Taufe. In der Neuapostolischen Kirche ist sie die notwendige Voraussetzung zur Empfangnahme des Heiligen Geistes. Der Säugling wird in der Neuapostolischen Kirche durch Benetzen der Stirn mit Wassertropfen getauft. Als Heranwachsender übernimmt der Täufling die Tauflehre der Neuapostolischen Kirche: „Die heilige Taufe mit Wasser ist ein Bestandteil der Wiedergeburt und die notwendige Voraussetzung zur Hinnahme des Heiligen Geistes. Sie ist ferner der Bund eines guten Gewissens mit Gott. … Mit ihr verbunden ist die Abwaschung der Erbsünde, die durch den Sündenfall Adams und Evas bewirkte Sündhaftigkeit des Menschengeschlechts“(Fragen und Antworten über den neuapostolischen Glauben, NAK International, Zürich)

Evangelikale Tauferkenntnis

Die bekehrte Christen Deutschlands, die Christen in evangelikalen Gemeinden stützen sich in ihrer Taufauffassung auf folgende Bibelstellen: Die Taufe wurde nur an Gläubigen vollzogen (z. B. Apg. 8,12f.; Apg. 8, 37f.; Apg 18, 8). Die Taufe ist ein vollständiges Untertauchen (Joh. 3,23; geht aus dem Begriff „baptízein“ selbst und der Erklärung des Paulus im Römerbrief Kap. 6 hervor: Eintauchen/Untertauchen). Die Taufe ist eine Anweisung des Herrn und sollte, genauer gesagt muss vollzogen werden – Matth 28,19. In der Taufe verbirgt sich eine tiefe Symbolik, nämlich das mit dem Herrn sterben (ins Wasser eintauchen) und auferstehen (aus dem Wasser herausheben) – Paulus im Römerbrief Kap. 6. Die Taufe ist keine Abwaschung der Erbsünde – 1. Petr. 3, 21. Säuglinge brauchen nicht getauft zu werden, sondern sollten „nur“ gesegnet werden, denn sie sind errettet – Lk. 18, 16 & 17; Mt. 18, 2–3.

Die Taufe hat nach evangelikalem Verständnis keine der folgenden Wirkungen, sie bewirkt nicht die Vergebung der Sünden und/oder die Abwaschung einer Erbsünde, sie bewirkt nicht die Spendung des Heiligen Geistes und ist kein Akt der Errettung. Die Taufe ist also auch kein Sakrament.

Bei der Bekehrung zum Zeitpunkt des Gläubigwerdens geschieht die Vergebung der Sünden und die Empfangnahme des Heiligen Geistes. Diese Erfahrung deckt sich auch mit den biblischen Aussagen. Zur Sündenvergebung sagt Gott durch sein Wort: „Diesem geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfängt durch seinen Namen.“ – Apg. 10, 43. „Daher sagte ich euch, dass ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, dass ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben“ – Joh. 8, 24. Weitere Stellen sind in diesem Zusammenhang interessant: Jak. 5, 15; Röm. 3, 25; Apg. 8, 18; Apg. 10, 44; Apg. 13, 38–39; Apg. 26, 18; Gal. 3, 2 Gal. 3, 5; Gal. 3, 14; Eph. 1, 13.

Zur Spendung des Heiligen Geistes erfahren wir in der Bibel: „Das allein will ich von euch lernen: Habt ihr den Geist durch Gesetzeswerke empfangen oder durch die Predigt vom Glauben?“ –Gal. 3, 2. „…damit der Segen Abrahams zu den Heiden käme in Christus Jesus, auf dass wir durch den Glauben den Geist empfingen, der verheißen worden war.“ –Gal. 3, 14. Weitere Stellen: Gal. 3, 5; Eph. 1, 13.

Dies ist im Wesentlichen die Tauflehre der meisten evangelikalen Gemeinden. Im deutschen Sprachraum sind dies z.B.: Baptisten, Freie evangelische Gemeinden, Brüderbewegung, Gemeinde Gottes und viele andere, welche diese Glaubenstaufe lehren und praktizieren.

Biblische Tauferkenntnis

Wer sich noch intensiver mit dem Thema Taufe beschäftigt und weiter im Worte Gottes gräbt, gelangt zu einer umfassenderen Auffassung darüber, was bei der Taufe geschieht, genauer gesagt geschehen sollte. Manche extremen Vertreter evangelikaler Gemeinden behaupten, die Taufe bewirke die Sündenvergebung, die Spendung des Heiligen Geistes und sei darum der rettende Akt und nur in diesem Verständnis Getaufte seien wirklich errettet.

Zu diesen Gruppen gehören z.B. sogenannten Gemeinden Christi, die ihre Evangelisationstätigkeit Anfang des 20. Jahrhunderts auch ins Deutschland aufgenommen hatten. Sie gehören zur amerikanischen Restaurationsbewegung des 19. Jahrhunderts. Sie stützen sich in ihrer Ansicht z.B. auf folgende Bibelstellen: „Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und lasse sich ein jeglicher taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“ – Apg 2,38. „Und nun, was verziehst du? Stehe auf und lass dich taufen und abwaschen deine Sünden und rufe an den Namen des Herrn!“ – Apg. 22, 16. „Da sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesu. Und da Paulus die Hände auf sie legte, kam der Heilige Geist auf sie“ – Apg. 19, 5.

Bei unvoreingenommener Betrachtung muss man zugeben, dass sich doch noch mehr in der Taufe verbergen könnte als nur ein symbolischer Akt und eine Tat des Gehorsams. Doch wie bringt man die Bibelstellen, in denen vom Glauben an den Herrn zur Sündenvergebung die Rede ist, mit denen zusammen, in denen die Taufe zur Vergebung der Sünden und sogar zur Spendung des Heiligen Geistes genannt wird?

Man könnte sehr beunruhigt und sogar bestürzt darüber sein, dass Gott scheinbar sein Wort hat widersprüchlich niederschreiben lassen. Lösungsansätze, wonach ein Teil der Taufen des Neuen Testaments nach Pfingsten, die nicht ins evangelikale Taufbild passten (nämlich die zur Sündenvergebung), zu Bußtaufen des Johannes oder zu sogenannte Übergangstaufen erklärt wurden (z.B. im Buch von Klaus Hoffmann „Der Streit um die Taufe“), überzeugen nicht vollständig.

Biblische Taufe oder Übergabegebet?

An dieser Stelle können besondere Bibelübersetzungen weiterhelfen. „Das Jüdische Neue Testament“ übertragen von David H. Stern ist eine Bibelübersetzung, die unter Berücksichtigung jüdischer Kultur, Sprache und historischer Gegebenheiten übersetzt wurde. Betrachten wir noch einmal die Verse aus der Apostelgeschichte 2, 37f, auf welche man sich stützt, möchte man beweisen, dass durch die Taufe die Sünden vergeben werden unter Zuhilfenahme dieser Übersetzung. „Als sie das hörten, ging es ihnen durchs Herz; und sie sagten zu Kefa (Petrus) und den anderen Gesandten; ‚Brüder, was sollen wir tun?‘ Kefa antwortete ihnen; ‚Wendet euch ab von der Sünde, kehrt um zu Gott, und jeder von euch werde eingetaucht auf die Vollmacht von Jeschua (Jesus) dem Messias in die Vergebung eurer Sünden, und ihr werdet die Gabe des Ruach Ha Kodesch (Heiligen Geistes) erhalten!‘“ – Apg. 2, 37. Öffnet der Herr einem nicht durch das, was wir hier im „Jüdischen Neuen Testament“ lesen die Augen? Fordert hier Petrus nicht in ähnlicher Weise zur Bekehrung auf wie der Evangelist heutiger Tage bei einer Evangelisation? Allerdings mit dem wesentlichen Unterschied, dass er nicht zu einem Übergabegebet, sondern zur Taufe ruft? Zur Erklärung: In evangelikalen Gemeinden ist es üblich seinen Glauben durch ein sogenanntes Übergabegebet festzumachen. In diesem Übergabegebet übergibt der Mensch sein Leben Jesu und bittet um die Vergebung seiner Sünden. Dies wird als Akt der Bekehrung und Wiedergeburt verstanden.

Bekehrung wie die Bibel sie beschreibt

Zurück zum Bibeltext von Apg. 2, 7f. aus dem „jüdischen neuen Testament“. Hier wird eine Bekehrung im biblischen Sinn beschrieben! Im Grunde ist es ganz einfach. Wenn das Übergabegebet, das in der Regel bei Evangelisationsveranstaltungen gesprochen wird, durch die Taufe ersetzen wird, dann lösen sich die vermeintlichen biblischen Widersprüche auf. Dann erfährt der Täufling tatsächlich in und während der Taufe die Sündenvergebung und die Spendung des Heiligen Geistes, weil er in diesem Augenblick gläubig wird und sein Leben Jesu übergibt und umkehrt. So fällt der Zeitpunkt der Bekehrung mit dem Zeitpunkt der Taufe zusammen und alles das, was wir vorher dem Glauben allein zugeschrieben hatten, geschieht während der Taufe.

Tatsächlich wird überall im Neuen Testament nach Pfingsten immer sofort im Anschluss an das Hören und die Annahme des Wortes Gottes getauft: „Da sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesu.“ – Apg. 19, 5.„Krispus aber, der Oberste der Schule, glaubte an den Herrn mit seinem ganzen Hause; und viele Korinther, die zuhörten, wurden gläubig und ließen sich taufen.“ – Apg. 18, 8. „Die nun sein Wort gerne annahmen, ließen sich taufen; und wurden hinzugetan an dem Tage bei dreitausend.“ – Apg. 2, 41.

Die eine Taufe

Weitere Stellen belegen dies: Apg. 8, 12; Apg. 8, 35f.; Apg. 9, 19; Apg. 10, 48. Wenn so getauft wird, benötigen wir keine Theologie der Buß- oder Übergangstaufe nach Pfingsten, um die Sündenvergebung während der Taufe „zu verhindern“. Wir benötigen auch keine zweite Taufe mit dem Heiligen Geist, weil die Spendung des Heiligen Geistes und die Versiegelung ebenfalls zum Zeitpunkt der einen Taufe geschehen: „…ein Herr, ein Glaube, eine Taufe…“ –Eph. 4, 5.

Doch eins muss noch mal ganz deutlich herausgestellt werden. Nicht die Taufhandlung als solche oder die gesprochene Formel bewirkt Sündenvergebung, Rechtfertigung, Spendung des Heiligen Geistes und damit Errettung, sondern es ist das Gläubigwerden, die Umkehr des Menschen, die Lebensübergabe an den Herrn während der Taufe. Es ist das Blut Jesu, welches uns in diesem Augenblick reinigt. Diese Gnadentat des Herrn, die Wiedergeburt, die Entstehung der neuen Kreatur, fällt zeitlich in die Taufhandlung, in das Untertauchen hinein. So ist es wahrhaft ein„eingetaucht [werden] auf die Vollmacht von Jeschua dem Messias.“

Kein Übergabegebet in der Heiligen Schrift

Man könnte die Frage stellen, wo steht in der Bibel eigentlich etwas von einem Übergabegebet in Zusammenhang mit einer Evangelisationspredigt? Weder bei Petrus zu Pfingsten, noch bei Paulus auf dem Gerichtsplatz in Athen finden wir ein Übergabegebet. Stets wird sogleich zur Taufe aufgerufen. So scheint es mir biblischer zu sein, würde man bei Evangelisationen nicht zu einem Übergabegebet, sondern zur sofortigen Taufe im oben beschriebenem Sinn auffordern.

Natürlich geschehen beim Übergabegebet während der Evangelisationen auch echte Bekehrungen und damit ist der Mensch auch durch seinen Glauben an den Herrn errettet. Doch entspricht dies nicht der biblischen Anordnung, sondern ist ein Zugeständnis an die vom Teufel angerichtete allgemeine Verwirrung in Bezug auf die Taufe. Auch ein länger andauernder Erkenntnisprozess durch das Lesen der Heiligen Schrift mit anschließender Umkehr und Lebensübergabe, wie es bei vielen in einem stillen Gebet der Fall ist, führt durch den Glauben an den Herrn in die Errettung. Wäre aber jemand da, der sagen würde, du musst durch die Taufe umkehren, wäre dies biblischer.

Was die Taufe aus biblischer Sicht ist

Die Taufe im biblischen Sinn anstelle eines Übergabegebetes durchgeführt ist der Umkehrpunkt, die Bekehrung eines Menschen zum Herrn und fällt damit zeitlich zusammen mit der Sündenvergebung, der Rechtfertigung und der Spendung des Heiligen Geistes (Versiegelung). Sie ist die Errettung und damit die Wiedergeburt aus Wasser und Geist, der Bund eines guten Gewissens mit Gott (1. Petr. 3, 21) sowie Ausdruck des Sterbens und Auferstehens mit Jesus (Paulus im Römerbrief). Die Taufe ist ein Glaubens- und Vertrauens-Bekenntnis vor der unsichtbaren und sichtbaren Welt/Gemeinde und die Aufnahme in den Leib Christi, in die Gemeinde Jesu.

Die biblische Taufe ist demnach kein sakral-mystischer Akt und kein erstes Teil-Ereignis, zeitlich in größerem Abstand zur Spendung des Heiligen Geistes stehend und kein bloß symbolischer Akt. Sie ist auch nicht die Abwaschen der Erbsünde und nicht die Aufnahme in die Ortsgemeinde.

Die Taufe sollte an Menschen, die in der Lage sind, das Wort Gottes zu glauben und aufzunehmen, durchgeführt werden. Sie sollte immer dann durchgeführt werden, und wenn möglich ohne zeitlichen Verzug, wenn Menschen den Wunsch äußern, ihr Leben Jesus zu geben und ihnen das Evangelium klar geworden ist. Dies schließt Säuglinge selbstredend aus. Die Taufe sollte durch völliges Untertauchen des Täuflings auf den Namen Jesus Christi geschehen..

Fazit

Jedes Mitglied der Neuapostolischen Kirche sollte erkennen, dass an ihm eine gültige biblische Taufe noch nicht vollzogen wurde, da es als Säugling nicht die Voraussetzungen für eine Taufe erfüllte: Es hörte und verstand nicht das Wort Gottes, es kehrte nicht um, denn es konnte noch nicht bewusst glauben! Des Weiteren fehlten die Zeichen, das vollständige Untertauchen des Menschen, es fehlte das Bekenntnis und das biblische Verständnis über das, was die Taufe eigentlich ist, sowohl ihm/ihr als auch beim Taufenden.

Jeder Neuapostolische sollte sich in einem Gewässer durch vollständiges Untertauchen taufen lassen. So bedeutetet die Taufe im Wesentlichen eine Lebensübergabe an Jesus, eine Umkehr zur Buße und Sündenvergebung. Sie ist ein Bekenntnis vor der geistlichen Welt und der örtlichen Gemeinde: „Ich habe mich bekehrt“ Sie ist ein Schritt des Gehorsams Gott gegenüber: Weil er es so verordnet hat, sie ist ein symbolischer Akt und der Bund eines guten Gewissens mit Gott. Während der biblisch durchgeführten Taufe erhält der Mensch den Heiligen Geist. Es ist eine Neugeburt, die Wiedergeburt. Es ist die erste Auferstehung der geistlichen Kreatur. Siehe dazu den Artikel „Tag der ersten Auferstehung“.

Die oben dargebotene Sicht auf die Taufe löst die vermeintlichen Widersprüche einzelner Textstellen der Heiligen Schrift auf. Sie passt zur Gesamtaussage der Heiligen Schrift in Bezug auf den Weg zur Errettung des Menschen. Der Autor bietet diese Zeilen als Grundlage für weitere Betrachtungen an und würde sich sehr darüber freuen, wenn daraus bei dem Einen oder Anderen ein kritisches Hinterfragen der „althergebrachten“ Tauflehren angestoßen wird.

© Lutz Jusko

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